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Veranstaltung

JAZZ Tage Erding

Musikfestival

04.11. - 06.11.22
Exotische Klänge am brasilianischen  Strand? Wehmütige Tango-Komponisten im argentinischen Café? Die Atmosphäre der Pariser Jazz-Clubs der 1930er Jahre? Oder vielleicht doch "nur" Live-Auftritte der wichtigsten (deutschen) Jazz-Musiker? In bezug auf die Vielfalt des Jazz lassen die JAZZ Tage jeden November keine Wünsche offen. 

In den vergangenen Jahren hat die Stadt ihr Konzept weiter modifiziert und das Spektrum der Künstler erweitert. Nach der Auftaktveranstaltung mit bekannten Jazz-Größen stehen in erster Linie die kreativen Mischformen im Vordergrund, in denen der Jazz seine Vitalität immer wieder unter Beweis stellt: sei es im Bossa Nova, der Synthese aus brasilianischer Samba und Jazz, oder im Tango, der Jazz-Elemente um neue und moderne Ausdrucksformen bereichert wird. 

Abgerundet wird das unverwechselbare Flair der JAZZ Tage jedoch durch die Auftgritte von Lokalmatadoren sowie die Dixieland- und Swing-Frühshoppen am Samstagvormittag. Dann nämlich erinnert das Festival an die Ursprünge des Jazz, die eben nicht in den großen Konzertsälen, sondern in den Kneipen und Clubs der Vereinigten Staaten lagen.

 

Veranstalter: Stadt Erding, Landshuter Str. 1, 85435 Erding

 

Die Bands der Jazz Tage 2022 im Überblick

 

Benny Greb zählt zu den respektiertesten Schlagzeugern weltweit. Er war bereits auf jedem internationalen Drum-Festival als Headliner zu sehen und tourte mit seinen Drum-Camps über den ganzen Globus. Mit „The Language of Drumming“, „The Art and Science of Groove“ und seinem aktuellen Buch „Effective Practicing for Musicians“ veröffentlichte er einige sehr erfolgreiche und von den Kritikern hochgelobte Lehrwerke im Musikbereich. 2021 wurde er vom renommierten „Batterie-Magazin“ zu einem der „Top 30 greatest drummers of the 21st century“ gewählt. Greb ist darüber hinaus als Komponist und Solokünstler bekannt und erhielt 2016 den prestigeträchtigen Echo Jazz verliehen.

Nach Erding kommt er mit seiner Band Moving Parts, zu der außerdem Chris Montague an der Gitarre und der Bassist Chris Hargreaves zählen. Weil Hargreaves eigentlich in der DJ- und Elektronik-Szene zu Hause ist, „kann er ganz ungewöhnliche Flächen und unfassbare Sounds aus seinem Bass herausholen“, erklärt Greb, dem dieser Umstand auf seiner Suche nach neuen Klangfarben entgegenkommt. Obwohl die drei Musiker ursprünglich über einen Jazz-Background verfügen, spielen auch moderne Einflüsse bei Moving Parts eine große Rolle: „Durch diese Sounds können wir für ein Trio ungewöhnliche Welten erzeugen, die weit über die Jazz-Ecke hinausgehen, in die wir wegen der Improvisationen oft gesteckt werden“, sagt er. In der Vergangenheit schwang der aus dem bayrischen Aystetten stammende Drummer die Sticks vor allem für namhafte Musikerkollegen wie Thomas D., Mark Forster, Jazztrompeter Nils Wülker (siehe Seite xx) oder Stewart Copeland.  

Konzert: Freitag, 4. November, 19.30 Uhr, Kreismusikschule, Eintritt: 25 Euro

 

 

Schon der Bandname Stützles Halbe Stompers ist außergewöhnlich: „Stomper“ als Verweis auf die besondere Wertschätzung des Rhythmus ist noch klar, die „Halbe“ als Bezeichnung eines im Glas getrunkenen halben Liters Bier schon spitzfindiger, aber „Stützles“? Dabei ist die Bezeichnung nur folgerichtig, wenn man weiß, dass die 1978 gegründete Band lange im Gasthaus des Ehepaars Stützle im schwäbischen Riedlingen probte. Heute zählen zu dem Septett Michi Etzel und Ekke Wall (beide Trompete, Gesang), Benjamin Engel (Klarinette), John Service (Posaune, Gesang, Percussion), Heinz Kehrer (Banjo), Rudi Elsässer (Piano) und Knalle Wall (Tuba). Die Combo gilt als Hot-Jazz-Formation, die sich der Tradition von Jelly Roll Morton, Fats Waller und Turk Murphy verschrieben hat. Im Lauf von über 40 Jahren erschienen drei CDs, 1995 wurden Stützles Halbe Stompers zu Ehrenbürgern der Jazz-Wiege New Orleans ernannt.

Konzert: Samstag, 5. November, 11 Uhr, Gasthaus zur Post, Eintritt: 10 Euro

 

 

Wer das Banjo bisher nur mit der Frühphase des Jazz in Verbindung bringt und von alten Schellack-Platten kennt, den bringt die Münchner Banjoband auf den neuesten Stand. Etwa 15 Banjospieler aus dem oberbayerischen Raum präsentieren Gute-Laune-Musik auf ihrem Instrument. Und die Vielfalt beim Banjo ist groß: Das Zusammenspiel von Mandolinen-, Ukulele-, Tenor-, Plectrum-, Five-String-, Cello- sowie Bassbanjo, ergänzt durch Waschbrett und Sousaphon oder Bassgitarre ergibt einen originellen, harmonischen und gefühlvollen Klang. Dazu kommt stimmgewaltiger Gesang. Das Repertoire der Banjoband reicht von Jazz-Titeln aus der Zeit zwischen 1900 und 1950 (also Oldtime-Jazz, Dixieland, Swing, Lieder aus Musicals und Bühnenshows der 1920er Jahre) über Evergreens, Filmmusik, Skiffle-Songs und Rock’n‘Roll bis hin zur Volksmusik – und ist auf 2015, 2017 und 2020 erschienenen CDs dokumentiert.

Konzert: Samstag, 5. November, 11 Uhr, Airbräu am Flughafen, Eintritt: frei

 

 

Im Programm „Hoppel Hoppel Rhythm Club“ vermitteln Peter Lehel (Saxophon), Thilo Wagner (Piano), Mini Schulz (Kontrabass) und Obi Jenne (Schlagzeug) mit Witz und Fantasie ihrem Publikum verschiedene Musikstile, und zwar in hoher Qualität. Denn die vier Musiker sind alle bei Rundfunkorchestern oder als Professoren an Hochschulen tätig. Das Quartett singt und spielt gemeinsam mit den Besuchern Kinder- und Volkslieder, außerdem wird die „Schnipsmaschine“ geortet und, besonders wichtig: Alle jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer machen den „Jazzführerschein“, damit sie wissen, wie man sich in einem Jazzclub richtig verhält.  Neben Spielspaß und Konzertvergnügen erfahren die kleinen und großen Zuhörer so ganz nebenbei viel über die Entwicklung des Jazz und der Instrumente. Keine Frage: Dieses Programm vermittelt spielerisch viele Inhalte und begeistert so Musikliebhaber aller Altersstufen.

Konzert: Samstag, 5. November, 14.30 Uhr, Kreismusikschule, Eintritt: 5 Euro (Kinder frei)

 

 

Mit Nils Wülker (und seiner Band) kommt einer der erfolgreichsten Jazztrompeter und Komponisten Europas zu den diesjährigen Jazz Tagen. Obwohl der in Bonn geborene Musiker erst 45 Jahre alt ist, blickt er auf eine lange Karriere zurück, die 2002 mit dem hochgelobten Debütalbum „High Spirits“ begann. Zwischen 2005 und 2012 folgten auf seinem eigenen Label fünf eigene Alben, Wülker tourte aber auch mit seiner eigenen Band sowie als Gast bei Ute Lemper, der kubanischen Sängerin Omara Portuondo oder dem Quartett des Sting-Kompagnons Dominic Miller. Der Trompeter leitete außerdem das hochkarätig besetzte „Jazz Baltica Ensemble“ (2011) und spielte in den vergangenen Jahren als Gastsolist mit Gregory Porter, E.S.T. Symphony, Max Mutzke und Klaus Doldinger.

Als wegweisend gilt sein elftes, elektronisch inspiriertes Album „Go“ aus dem Jahr 2020. Die „energische Exkursion in die elegante Elektronik“, wie es auf der Homepage heißt, schloss nach rund fünf Jahren die Album-Trilogie mit „Up“ und „On“. Spannend wird sein, welche Akzente der Trompeter in Erding setzt. Denn nach „Go“ erschien im vergangenen April bereits die nächste CD „Continuum“, allerdings als Orchester-Album mit neuen Eigenkompositionen und in Zusammenarbeit mit dem Rundfunkorchester des Bayerischen Rundfunks. Wülker ist vierfacher Gewinner des German Jazz Award und macht nicht nur selbst Musik, sondern stellt sie auch für andere zusammen: Von 2017 bis 2020 in seiner eigenen Radioshow „Offbeat“ und seit 2012 als künstlerischer Leiter das Jazz-Konzertprogramms auf Schloss Agathenburg bei Stade.

Konzert: Samstag, 5. November, 19.30 Uhr, Kreismusikschule, Eintritt: 25 Euro

 

 

Swing zu tanzen ist bei dieser Matinee sogar ausdrücklich erwünscht, obwohl die Band Swing tanzen verboten heißt. Barbara Frühwald, Ute Legner und Andrea Rother (alle Gesang) sowie Daniel Mark Eberhard (Piano, Akkordeon, Saxophon), Josef Holzhauser (Gitarre), Johannes Ochsenbauer (Bass) und Walter Bittner (Schlagzeug) erinnern an die 1930er Jahre, als es eben nicht selbstverständlich war, nach Lust und Laune seiner künstlerischen Leidenschaft zu frönen und das NS-Regime Swing als Feind ausmachte. Die selbst ernannte Kapelle wirft „Schlaglichter auf die Geschichte der Hot-Musik“ in Deutschland. Bekannte Swing-Hits, getextet und komponiert von ‚unerwünschten‘ Personen, werden mit ihren deutschen Plagiaten verschmolzen. Mit kleinen Geschichten und Anekdoten führt die Band zurück in die Zeit, als der Jazz in Deutschland eine No-Go-Area war“, erklärt die Band. Ein Programm also, das heute angesichts vieler aktueller Entwicklungen so aktuell wie lange nicht mehr ist.

Konzert: Sonntag, 6. November, 11 Uhr, Kreismusikschule, Eintritt: 15 Euro

04.11. - 06.11.22

Beginn: 00:00 Uhr
Ende: 23:59

Konzert
Tickets nur noch an der Tageskasse!

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