Language
Veranstaltung

The Irish Folk Festival

Come as a visitor - leave as a friend tour

Do, 20.10.22, 20:00 Uhr
Irish Folk Stadthalle Erding
YANN HONORE © De Gall
Irish Folk Stadthalle Erding
DIANE CANNON & JACK WARNOCK
Irish Folk Stadthalle Erding
THE ARMAGH RHYMERS © Dara Vallely
Irish Folk Stadthalle Erding
BILLOW WOOD © Gavin Coughlan

Diese Veranstaltung wird durch das Programm NEUSTART KULTUR und durch die Beauftragte der Bundesregierung für  Kultur und Medien gefördert

Verlegung der Veranstaltung vom 27.10.2020/ 19.10.2021

Mit 49 Jahren ist das Irish Folk Festival (IFF) Europas älteste Tournee mit jährlicher Kontinuität. Wie schafft man es, so viele musikalische Trends und wirtschaftliche Aufs und Abs zu überdauern? „Überdauern“ ist eigentlich das falsche Wort, weil das IFF vor Corona stark an Popularität gewonnen hat. Und das trotz eines negativen Umfelds. So haben z. B. Radios und TV-Sender mit hohen Einschaltquoten alle Arten von Weltmusik verbannt. Dann kam Corona und die Tour 20 wurde auf 21 und dann noch einmal auf 22 verlegt. Einmal mehr mussten wir sehen, dass die Politik der Kulturszene großartige Hilfen verspricht, die sich in den Medien für die Öffentlichkeit toll anhören. Aber wenn wir Kulturschaffende diese beantragen wollen und das Kleingedruckte lesen, dann sieht es nicht mehr so rosig aus.

Die Generationen vor uns haben die irische Tradition trotz Ausbeutung durch die Engländer, große Hungersnot, Auswanderung und Bürgerkrieg am Leben erhalten. Auch sie haben es ohne staatliche Unterstützung geschafft. Aus diesem Wissen haben wir unsere Kraft und Widerstandsfähigkeit in der Pandemie geschöpft. Jetzt freuen wir uns, dass die Fans trotz der langen Pause ihren Weg zum IFF finden. Unsere Fans haben verblüffende Ähnlichkeit mit Zugvögeln, die über größte Entfernungen immer wieder an den Ort zurückfinden, an dem sie flügge geworden sind. Was macht diese starke Bindung zwischen Fans und IFF aus?

Es lässt sich auf einen ganz einfachen Satz bringen: Come as a visitor – leave as a friend. Diese Philosophie steht hinter der Metamorphose, die den Käufer einer Konzertkarte zum Freund werden lässt. Das IFF ist mehr als nur ein Konzert. Es ist eine Community. Die Besucher kommen nicht nur, weil sie spannende Musik hören werden. Sie kommen, weil sie an den Festivalabenden auch Gleichgesinnte treffen, mit denen sie sich austauschen können. Durch das Festival sind viele Freundschaften entstanden. Zwischen Musikern und Fans, Musikern und Musikern (viele tolle CDs sind der Beweis dafür), den Machern des Festivals und den Fans, aber auch zwischen Fans und Fans. Man wird ein Teil einer ganz feinen Community und sieht sich nicht nur einmal im Jahr beim Festival sondern auch über das Jahr. In einer Welt, die leider immer mehr in fragwürdige Social Media abwandert und in der Freundschaften virtuell gepflegt werden, machen wir es beim IFF immer noch persönlich. Das ist ein Teil unserer Lebensqualität. Mit „Come as a visitor – leave as a friend“ ist aber auch das Gefühl im Herzen sehr gut beschrieben, mit dem man als Tourist die grüne Insel verlässt.

Die Bands:

YANN HONORE • One man Celtic orchestra

Der bretonische Multiinstrumentalist Yann Honoré spielt Whistles, Cello, E-Bass, E-Gitarre und Percussion. Er ist ein Meister der Loops. Yann spielt ein Riff, nimmt dieses auf und lässt es in einer Wiederholungsschleife laufen. Dann setzt er weitere Riffs dazu, bis er eine pulsierende und vielschichtige Klanglandschaft aus Loops geschaffen hat. Last but not least wählt er ein Instrument aus, mit dem er sich als Solist an die Spitze dieses orchestralen Klanges begibt und seine Virtuosität ausspielt. Seine Kompositionen sind sowohl in der bretonischen, irischen aber auch nordafrikanischen traditionellen Musik verwurzelt. Yann hat sich in seiner gut vierzigjährigen Laufbahn in der Bretagne viel Respekt erspielt. So war er unter anderem Gitarrist und Bassist der Celtic Rock Band Glaz, dann Produzent der charismatischen Sängerin Gwennyn und ist auch aktuell Mitglied der traditionellen Band Buzz Buddies.
Er wird Eigenkompositionen seines wunderbaren Albums „Autoportrait“ spielen und die Zuschauer als ein „One man Celtic orchestra“ verzaubern.

DIANE CANNON & JACK WARNOCK • Soulful Gaelic songs

Schwerpunkt des Duos sind Lieder in Gälisch, die mit einer Authentizität vorgetragen werden, wie man es schon lange nicht gehört hat. Diane ist in der Donegal Gaeltacht aufgewachsen. Ihre Großeltern waren begnadete Musiker/Sänger*innen und haben ihr starke Wurzeln und Liebe zu den fast vergessenen Liedern in irischer Sprache mitgegeben. Dianes Stimme hat das Silbrige eines Vollmonds, der auf einem geheimnisvollen See schimmert. Das hat auch die Jury des „Comortas Cuimhneacháin Shéain Óig Uí Thuama at Oireachtas na Gaeilge Wettbewerbes“ so gesehen, die Diane als Siegerin kürten. Wie Motten vom Licht angezogen werden, so geht es einem mit ihrer
Stimme. Kein Wunder dass ihr Debüt-Album Idir Muir Agus Sliabh (Between Mountain & Sea) von Irlands und Schottlands beliebtesten Musiker*innen aus Bands wie Beoga, Cappercaillie, Altan und Flook eingespielt wurde.
Der aus Derry stammende Gitarrist und Sänger Jack Warnock hat auf der IFF Tour die Aufgabe, all diese Superstars zu ersetzen. Wie gut das geht, wird er mit seinem komplexen Gitarrenspiel und einfühlsamen Harmoniegesang unter Beweis stellen. 2019 war er beim All Ireland Fleadh zum besten Begleitgitarristen gekürt worden. Die BBC nominierte
ihn 2018 für den „Young Folk Award“. Der Gesang und die Musik von Diana & Jack werden eine lang anhaltende und vor allem positive Schwingung in den Besuchern des IFF hinterlassen. So ist es eben, wenn man Künstlern mit „soulful Gaelic songs“ begegnet.

THE ARMAGH RHYMERS • Mysterious masks, myths and music of mumming

Kaum zu glauben, aber es gibt immer noch kleine Nischen innerhalb der irischen Volksmusik, die bisher noch nicht entdeckt worden sind. Mumming ist eine davon. Mumming ist eine Art Volkstheater. Die Darsteller tragen aus Weidezweigen kunstvoll gefertigte Masken. Die überdimensionalen Masken sind Tierköpfe wie Pferd, Schwein, Rind oder Ziege und lassen ihre Träger wie Riesen erscheinen. Dazu ziehen sich die Darsteller, die Mummers genannt werden, Kostüme aus Lumpen an. Ein Mummer ist wegen seiner Größe eine imposante, ja sogar furchteinflößende Erscheinung. Er erinnert an die Hexen wie man sie aus der alemannischen Fastnacht kennt. Die Mummers vollführen einen Riesen-Hokuspokus, der den Anwesenden unter die Haut geht. Sie setzen einen Scat-ähnlichen Sprechgesang ein, lärmen mit Rasseln, bimmeln mit Schellen und spielen auf ihren Instrumenten. Es gibt aber auch mystische und spirituelle Elemente, die auf über zweitausend Jahre alte Bräuche zurückgehen. Da wirken die Mummers wie keltische Schamanen und Voodoo-Priester. Der irische Kalender bietet einige Anlässe, zu denen Mummers in Aktion treten und spezielle Lieder und Rituale zum Besten geben. Dabei ziehen sie von Haus zu Haus und führen diese in Küchen und Wohnzimmern auf. Leider ist diese Tradition nur noch in ein paar ländlichen Gebieten lebendig. Eine echte Mumming-Nische ist die Grafschaft Armagh. In ganz Irland gibt es nur eine professionelle Gruppe und das sind die Armagh Rhymers. Sie sind mit über 40 Jahren die dienstälteste Theatergruppe Nordirlands und haben mit ihrer Kunst Brücken zwischen den sich argwöhnenden Konfessionen und sozialen Lagern geschlagen. Das IFF freut sich außerordentlich, diese Rarität endlich auf Tour zu bringen. Vor genau fünf Jahren waren sie schon mal als Trio da und weil es so viel versprechend war, kommen sie jetzt als Quintett

BILLOW WOOD • Neo Folk from the West of Ireland

„Wie man in den Wald hinein ruft, so schallt es aus ihm heraus“, ist ein gutes altes Sprichwort. Sprichworte sind immer gut, um über unsere Welt reflektieren zu können. Versuchen wir es damit in Bezug auf die Musik der jungen irischen Neo-Folk Band BILLOW WOOD. Die irische Tradition kann man sehr gut mit einem über Jahrhunderte
gewachsenem Wald vergleichen. Sie hat tiefe Wurzeln und ruht in sich. Dank junger Bands wie BILLOW WOOD tritt sie aber nicht auf der Stelle, sondern wächst in alle Richtungen. So bleibt sie frisch, lebendig und für die Zuhörer interessant. BILLOW WOOD lieben nicht nur die Tradition, sondern auch die Innovation.Sie schreiben den überwiegenden Teil ihrer Songs selbst, aber sie interpretieren diese auf traditionellen Instrumenten wie Harfe, Fiddle, Tin Whistle, Bodhrán, Akkordeon. Aber auch Schlagzeug und Gitarre. So haben neue musikalische Ideen trotzdem eine Anbindung an den Sound, den man vom Irish Folk her kennt. Aber auch die Inhalte der Lieder sind am Irland von heute orientiert und an dem, was junge Iren aktuell umtreibt. Eine rein traditionelle Irish Folk Band wird
leider Dank unserer verkrusteten Medienlandschaft nie einen Hit haben, aber Singer/Songwriter vom Kaliber wie BILLOW WOOD können es schaffen. Brid, Ciara, Mark O’Donnell, Harry Lawler und Andy Dempsey kommen alle aus der nord-westlichen Grafschaft Mayo. Sie sind nicht nur virtuose Musiker/-innen, sondern harmonieren auch wunderbar mit ihrem Gesang. Selten hat man eine so schöne und geschmeidige Mehrstimmigkeit gehört. Die einzelnen Stimmen haben ein so großes Charisma und Timbre, dass jeder von ihnen auch der Frontmann oder die Frontfrau einer Top-Band sein könnte. Gemeinsam ist ihnen der Spaß an der Sache und der Schalk im Nacken. BILLOW WOOD-Auftritte
sind eine sehr ausgelassene und witzige Angelegenheit. Sie haben nicht nur eine überragende Bühnenpräsenz, sondern können auch die guten alten Jigs & Reels locker aus dem Ärmel schütteln und die Fans zum Mitklatschen bringen. Diese Songs, Arrangements und Stimmen sind einmalig. Sie haben einen teils poppigen, teils Indiemäßigen Unterton. Durch die traditionellen Instrumente sind sie am besten als „Neo Folk from the West of Ireland“ zu fassen

 

Veranstalter: Erdinger Stadthallen GmbH

Do, 20.10.22

Beginn: 20:00 Uhr

Großer Saal
Konzert
Bankettbestuhlung eckig
Menü zubuchbar
Tickets: 38,00 €
Verlegt vom 27.10.20/19.10.21

Zurück

 © 2023 Erdinger Stadthallen GmbH | Änderungen und Irrtümer vorbehalten.

Add your Content here

Donec quam felis, ultricies nec, pellentesque eu, pretium quis, sem. Nulla consequat massa quis enim. Donec pede justo, fringilla vel, aliquet nec, vulputate eget, arcu.